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Vor kurzem hat uns Sonja von tinygreenfootsteps fünf Fragen über nachhaltiges Goldschmieden und Recyclinggold gestellt.

Hier kommt ihr zu ihrem Instagramprofil mit unserem Interview und noch mehr interessanten Themen rund um das Thema nachhaltiges Leben.

Und jetzt zum Interview:

Weshalb ist koventionelles Gold so schädlich für die Umwelt?

Goldabbau ist immer ein großer Eingriff in die Natur. Oft gelangen toxische Chemikalien in die Böden und Gewässer. Bei den hohen Goldpreisen aktuell lohnt es sich zB die Kleinstmienen zu öffnen. Das heißt aus sehr kleinen Mienen wird von ungeschulten Menschen Gold abgebaut. Gold kommt in der Natur aber nicht in Reinform vor. Um aus dem Golderz reines Gold herzustellen wird hier unter freiem Himmel Goldamalgan hergestellt und dann das Quecksilber weggebrannt. Das schadet nicht nur dem Menschen der den Kessel umrührt und den Kindern die rundherum spielen, sondern ist auch schädlich für die Umwelt. 

Welche ethischen Bedenken gibt es im Zusammenhang mit Goldabbau?

Daraus ergibt sich dann direkt das ethische Problem beim Kleinstbergbau, aber auch großen Firmen sind da nicht besser. Sie scheren sich meist nicht um die Konsequenzen für Mensch und Natur in dem Abbaugebiet. Durch vergiftet Flüsse und Böden kommt es zu Hungerleiden und Krankheiten. Die dafür vorgesehenen Richtlinien werden oft nicht beachtet und deren Einhaltung nicht überprüft. Das führt auch dazu, dass Gold eben nicht nur von Erwachsenen unter sicheren Bedingungen abgebaut wird.

Welche Alternativen gibt es?

Im Grunde gibt es zwei Alternativen, Fairtrade Gold und Recyclinggold. Fairtrade Gold wird streng kontrolliert, zB im Bezug auf Arbeitsschutz, Einhaltung der Grundrechte und ähnliches. Der Bergbau mit dem anfallenden Geröll bleibt allerdings ein großer Eingriff in die Natur.

Weshalb hast du dich für Recyclinggold entschieden?

Ich habe mich deshalb bewusst für Recycling Gold entschieden. Das von uns verwendete Gold ist vom RJC als nachhaltig, sozial und umweltfreundlich zertifiziert. Das alles ist es hauptsächlich deshalb, weil es in Deutschland unter strengen Auflagen recycelt wird. Zum Beispiel alter Schmuck vom Goldan- und verkauf landet dort. 

Bei dir kann man Neues aus altem Schmuck fertigen lassen – wie läuft so eine Umarbeitung ab?

Bei so einer Umarbeitung schauen wir erst mal was uns zur Verfügung steht, welches Gold der Kunde mitbringt, ob da noch Steine drin sind. Anschließend überlegen wir zusammen was für ein Schmuckstück entstehen soll. Dann überschlagen wir die Kosten und dann gehts auch schon los. Das alte Gold wird eingeschmolzen und wir schmieden was neues draus. Dazu machen wir auf Wunsch auch immer gerne eine kleine Bilderstrecke. Beispielsweise fertigen wir häufig aus alten Eheringen von Oma und Opa neue Eheringe. Das ist eine recht kostengünstige Alternative zu ganz neuen Eheringen und bringen dazu noch eine eigene Geschichte mit in den neuen Lebensabschnitt. Aber der Schmuck muss nicht immer einfach eingeschmolzen werden. Vor einiger Zeit haben wir aus einem alten breiten Ehering des Großvaters neue Eheringe gemacht. Wir haben den Ring einfach geteilt, die Größen angepasst und oben drauf mit einem neuen Muster versehen. Innen die Gravur ist erhalten geblieben, es kam nur ein neuer Name und ein neues Datum dazu. Von außen sah es dann aus wie ganz andere neue Ringe und von innen ist das alte, emotionale noch sichtbar geblieben. Das hat mir von der Symbolik her auch wahnsinnig gut gefallen.

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